Der (Grenz-)Verleger Lojze Wieser setzt sich seit über zwei Jahrzehnten für die kleinen und unbekannten Literaturen der östlichen Nachbarn ein und begründete die „Enzyklopädie des europäischen Ostens“. Für Wieser ist die Kommunikation in der eigenen Muttersprache ein Menschenrecht, das jedem zustehen müsste.
„Ich glaube, wenn man eine vergleichende Literaturstudie der europäischen Literaturen, nicht nur mit den großen imperialen Literaturen als Gradmesser machen würde, sondern versuchen würde, einen unkonventionellen Schnitt durch diese Literaturen, wie eine archäologische Ausgrabung, zu machen, indem man die Schichten schneidet und sie dann betrachtet und diese Literaturen übereinander legt, könnte man sehr viele, zum Teil nur zeitverschobene Ähnlichkeiten entdecken. Und man würde wie ein Geologe in der Seele der Menschen dieser Regionen forschen können.“ (Lojze Wieser in seinem Buch „Die Zunge reicht weiter als die Hand“, Wien 2004, S. 79)